Linz leuchtet: Was ein Gaming-PC wirklich braucht — und was nicht
Wer gerne am Rechner zockt, gehört meist zu einer von drei großen Gruppen. Da wären zum einen die Shooter-Fans, die stundenlang durch digitale Kriegsgebiete sprinten und im Sekundentakt Gegner ausschalten — schnelle Reaktionen, stabile Framerate und ein niedriger Ping sind für sie das A und O. Dann gibt es die Taktiker, die in Echtzeitstrategien ganze Armeen dirigieren. Sie brauchen Übersicht, Präzision beim Klicken und oft ein durchdachtes Setup, das auch bei vielen Einheiten nicht ins Stocken gerät. Und schließlich die Simulations-Fans: Sie fliegen mit dem Joystick einen A380, steuern ihren Mähdrescher mit dem USB-Lenkrad oder fahren virtuelle Güterzüge durchs Land und achten dabei auf jedes noch so kleine Detail im Cockpit oder am Horizont. Alle drei Gruppen haben eines gemeinsam: Damit das Spielerlebnis rundläuft, muss die Hardware zum Genre passen. Schließlich liegen bei jedem Spielertyp die Prioritäten woanders. Während in Online-Shootern oft mit reduzierten Grafikeinstellungen gespielt wird — einfach weil Übersicht, Geschwindigkeit und Reaktionszeit wichtiger als hübsche Schatten sind, setzen Simulations-Enthusiasten auf höchste Qualität. Sie wollen jedes einzelne Pixel genießen und legen Wert auf realistische Darstellung statt hektischer Action. Allein dieser Umstand verdeutlicht, dass es den “Gaming-PC” nicht gibt.
Die allermeisten unserer Gaming-Kunden besaßen bisher einen Intel i9 zwischen der 11. und 13. Generation. Grüße gehen raus nach Traun. Genauso gut hätte ein AMD Ryzen 9 verbaut sein können, schließlich langweilen sich moderne Prozessoren bei PC-Spielen ohnehin zu Tode. Noch mehr, wenn langsame oder zu kleine Speichermedien nicht ausreichend Datenstrom liefern. Was viele unterschätzen: Ein Spiel wird beim Start nicht direkt von der SSD gespielt, sondern zuerst vollständig in den Arbeitsspeicher geladen. Kein Wunder — RAM arbeitet im Nanosekundenbereich und ist damit um ein Vielfaches schneller als jeder Festspeicher. Deshalb ist der Arbeitsspeicher auch einer der wichtigsten Leistungsfaktoren bei Gaming-PCs. Schon Windows 11 genehmigt sich im Leerlauf rund 5,5 GB RAM und wenn dann noch Discord, Steam und der Browser offen sind, bleibt ohne ausreichend Reserven kein Platz mehr für hochauflösende Texturen oder komplexe Leveldaten.
Wichtigster Faktor beim Gaming-PC ist jedoch die Grafikkarte und die bietet je nach Spielertyp viel Sparpotential.
Wer als junger Mensch Gaming zu seinen Hobbys zählt, stand vielleicht schon vor der Wahl: Entweder den Führerschein machen oder eine neue Grafikkarte kaufen.
Ketterer, Oliver: Vergleichstest Grafikkarten. Neues Spiel! Neues Glück! In: PC-Magazin Nr. 4 (2023). S. 48.
In Linz besitzt gefühlt jeder eine NVIDIA GeForce RTX 3090.
Ich: „Sind Sie Twitch-Streamer?“
Kunde: „Nein?!“
Ich: „Spielen Sie Forza Horizon 5 in 4K-Auflösung?“
Kunde: „Nein, ich spiel hauptsächlich League of Legends, Dota 2 und Hearts of Iron 4.“
Kunde: „Aber schon High-End, so isses nicht.“
Ich (in Gedanken): Dann hätte eine RTX 3060 locker gereicht … zumal der Monitor nur 60 Hz schafft … ach, lassen wir das.
Was viele nicht wissen: Ein Gaming-PC ist ein Gesamtsystem und das beginnt beim Netzteil. Leistungsstarke GPUs wie die RTX 3090 oder 4090 können kurzfristig bis zu 570 W ziehen, und das zusätzlich zur restlichen Hardware. Wird hier gespart, folgt oft der Klassiker:
Kunde: „Hallo, ich drücke auf den Startknopf, aber es passiert nichts.“
Auch das Thema Kühlung wird regelmäßig unterschätzt: Da werden 2.000 €-Grafikkarten in günstige Midi-Tower gezwängt — ohne gescheite Zuluft, ohne geregelte Abwärme. Thermisches Throttling oder Abstürze sind dann vorprogrammiert.
Am häufigsten aber höre ich diese Frage:
Kunde: „Ist die NVIDIA GeForce RTX 4090 zukunftssicher?“
Ich: „Was möchten Sie damit machen? Bitcoin-Mining? Einen Twitch-Kanal starten?“
Kunde: „Nein, hä? Einfach zocken halt!“
Ich: „🙄 Achso — ja, in dem Fall ist die 4090 absolut zukunftssicher und eine sehr gute Wahl.“
Kunde: „Perfekt, bauen Sie mir die ein?“
Ich: „Selbstverständlich.“
Doch am Ende jeder Beratung bleibt oft das Gefühl: Technikberatung in Linz ist wie ein Bosskampf im falschen Dungeon.
Ich: „Wussten Sie, dass Sie mit einer AMD Radeon RX 7900 XTX mehr Leistung pro Euro bekommen? Für Ihr Nutzungsverhalten wäre die ideal und rund 600 € günstiger.“
Kunde: „Nein, ich will NVIDIA. Das haben doch alle — wird schon seinen Grund haben.“
🎮 Wie definieren Linzer einen Gaming-PC?
CPU? i9, eh klar.
GPU? Mindestens ’ne RTX 3090 – „weil, die hat 24 GB!“
RAM? Egal.
Netzteil? Wird schon reichen.
NVMe? „Wasn das?“
Gehäuse? Hauptsache Tower — und er muss leuchten!
Kunde: „Ich will mehr RGB-LEDs im Gehäuse – damit er wie ein *echter* Gaming-PC aussieht.“
Ich: „Wir könnten den Boxed-Kühler gegen eine *Enermax LiqMax III ARGB* Wasserkühlung tauschen. Dann leuchtet die CPU, die Lüfter und sogar die Pumpe.“
Ich: „Allerdings hat Ihr Gehäuse vorne eine geschlossene Glasfront — die drei Lüfter können keine Frischluft ziehen. Ohne Luftstrom kühlt die AiO kaum besser als ein Top-Blower.“
Ich: „Ich würde empfehlen, einen Big Tower mit offener Mesh-Front zu kaufen. Das tut nicht nur der Kühlung gut, sondern verlängert auch die Lebensdauer Ihrer Hardware.“
Kunde: „Wieso Frischluft? Sie sagten doch Wasserkühlung.“
Ein Gaming-PC ist mehr als RGB und eine große Grafikkarte; Luftstrom, Netzteil und Speicher gehören genauso zum Gesamtpaket. Wer 2.000 € in eine GPU steckt, sollte nicht beim Gehäuse sparen. Wenn dein Rechner instabil läuft, überhitzt oder gar nicht mehr startet: Melde dich. Wir kommen vorbei und bringen Ordnung ins Chaos.
📞 +43 681 842 00111 – Terminvereinbarung jederzeit möglich.
👉 LED unter’m Bett, LED unter’m Schrank, LED unter’m Sofa — Leider GEIL! — Deichkind (2012).






