Autor: Veronika Helga Vetter

Windows 11 Upgrade in Linz: Warum Registry-Hacks riskant sind und wie wir helfen können

Es ist Juni 2025 – und viele Linz­er so: „Oh mein Gott, am 14. Okto­ber endet der Update-Sup­port für mein Win­dows 10!“ Vor allem Teenag­er und junge Erwach­sene laden sich jet­zt die Instal­la­tions­datei von Win­dows 11 herunter, um ein soge­nan­ntes Inplace-Upgrade durchzuführen. Warum auch nicht? Der Gam­ing-PC leuchtet, die Steam-Bib­lio­thek läuft wie geschmiert, und auf dem Dis­cord-Serv­er haben schließlich auch schon alle das neueste Microsoft-Betrieb­ssys­tem am Start. Der Down­load ist endlich abgeschlossen, die ISO-Datei wurde einge­hängt, die setup.exe ziel­stre­big ges­tartet – und dann erscheint plöt­zlich fol­gende Fehler­mel­dung:

⚠️ Hin­weis: Dieser PC unter­stützt derzeit die Sys­te­man­forderun­gen für Win­dows 11 nicht.

Darauf fol­gt eine ankla­gende Liste: Wie kannst du es wagen – kein TPM 2.0, kein Secure Boot, und über­haupt: Deine CPU ist ohne­hin völ­lig über­holt und zu nichts mehr zu gebrauchen.

Bildbeschreibung (Screenshot – Titel: Windows 11 Setup) Zu sehen ist ein typischer Installationsbildschirm von Microsoft Windows 11. Der Hintergrund ist in einem dezenten Grauton gehalten, während im oberen Bereich des Fensters in großer, klarer Schrift der Titel Windows 11 Setup steht. Direkt darunter erscheint eine hervorgehobene Warnmeldung, die in ruhigem Ton informiert: „Dieser PC unterstützt derzeit die Systemanforderungen für Windows 11 nicht.“ Es folgt eine Aufzählung von drei konkreten Punkten, die jeweils mit einem kleinen Aufzählungszeichen versehen sind: Der PC muss TPM 2.0 unterstützen. Der PC muss den sicheren Start unterstützen. Der Prozessor wird für diese Windows-Version nicht unterstützt. Die Meldung erscheint in einem klassischen Dialogfenster mit leicht abgerundeten Kanten und vermittelt durch Layout und Sprache, dass der Installationsprozess an dieser Stelle nicht fortgesetzt werden kann. Insgesamt wirkt der Screenshot sehr nüchtern und technisch, dennoch klar strukturiert – ganz typisch für Microsofts modernes Setup-Design. Das Bild dokumentiert den Moment, in dem ein Upgrade-Versuch scheitert, und ist besonders relevant für Nutzerinnen, die sich mit den technischen Voraussetzungen von Windows 11 auseinandersetzen möchten. Veronika Helga Vetter - Juni 2025

📞 Ich: Com­put­er­held Linz – was liegt an?

Kunde: Hal­lo, ich wollte Win­dows 10 auf Win­dows 11 upgraden, aber es kom­men Fehler­mel­dun­gen.

Ich: Wahrschein­lich ist Ihr PC nicht ganz kom­pat­i­bel. Kein Stress, das kriegen wir hin. Was für ein Sys­tem haben Sie denn genau?

Kunde: Eigentlich ein ziem­lich gutes. Bei Val­heim hab ich rund 120 fps und bei Apex Leg­ends sog­ar 190.

Ich: 😠

Kunde: Aber ich hab ständig Blue­screens.

Ich: Alles klar, dann machen wir am besten einen Ter­min aus.

Der junge Kunde besaß einen Intel i7-7700, eine fette Nvidia GeForce RTX 3080 und ein Giga­byte GA-Z270X Main­board. Er hat­te gefühlt jedes YouTube-Tuto­r­i­al durchgeack­ert, um das Upgrade hinzukriegen. Das Ergeb­nis? Sein Win­dows 10 war danach so insta­bil und unbrauch­bar wie ein kaput­ter Joy­stick. Nach einem selb­ster­nan­nten „Reg­istry-Hack“ blieb sein Sys­tem dann in ein­er end­losen Reboot-Schleife hän­gen – sprich: Kein Start, kein Spaß. Ein Inplace-Upgrade war damit endgültig passé. Zum Glück kon­nte unser Tech­niker Win­dows 11 Pro 24H2 sauber instal­lieren – aber alles auf dem Sys­tem­laufw­erk musste plattgemacht wer­den. Dabei hing ein laminiert­er Com­put­er­held-Linz-Fly­er akku­rat an der Zim­mer-Pin­nwand des Bin­der­mich­ler Jungsporns. Hätte er vor seinen Aktiv­itäten bei uns angerufen, hät­ten seine Eltern Geld ges­part – und er kön­nte jet­zt noch entspan­nt Herzkreis­laufübun­gen zu sein­er Videosamm­lung machen.

Hier ist nochmal die Num­mer: +43 681 842 00111.

Hey Gen­er­a­tion Z, ihr kön­nt uns auch via What­sApp schreiben – ich weiß, ihr seid schüchtern 😉.

Datenrettung mit Babybonus: Wie ein MacBook von 2010 wieder zum Leben erwachte

Eigentlich ging es um eine Daten­ret­tung bei einem Mac­Book Pro aus dem Jahr 2010. Nach mehreren Stürzen startete das Betrieb­ssys­tem nicht mehr. Auf dem Gerät befan­den sich allerd­ings zahlre­iche Baby­fo­tos, die der Kundin sehr am Herzen lagen. Sie war allein­erziehende Mut­ter eines Schulkindes, Mitte 40 und tech­nisch nicht ver­siert, aber ziem­lich cool drauf. Beim Erst­ge­spräch zeigte sie mir neben dem defek­ten Note­book auch zwei externe USB-Fest­plat­ten. Ihre Frage: Ob ich die Mul­ti­me­di­a­dateien, von denen einige bis ins Jahr 2006 zurück­re­icht­en, auf ihr neues Apple Mac­Book Pro mit M2-Chip über­tra­gen könne.

Ich: „Darf ich fra­gen, warum Sie das möcht­en? Sie haben eigentlich eine sehr intel­li­gente Back­up-Lösung. Wenn Ihrem neuen Mac­Book M2 etwas passiert – etwa ein Sturz oder ein Wasser­schaden – ist eine Daten­ret­tung nahezu aus­geschlossen. Der Großteil der Kom­po­nen­ten ist fest mit dem Main­board ver­lötet.“

Kundin: „Aha. Naja, die bei­den Fest­plat­ten sind lei­der kaputt.“

(Ich betra­chte die exter­nen Laufw­erke. Äußer­lich sehen sie neuw­er­tig aus – doch allein am Gewicht erkenne ich: klas­sis­che 2,5‑Zoll-HDDs mit mech­a­nis­chem Auf­bau.)

Ein älteres silbernes Apple MacBook Pro mit schwarzem Bildschirmrand steht geöffnet auf einem weißen Tisch. Auf dem Display ist der farbenfrohe macOS-Hintergrund mit orange-roten Berggipfeln bei Sonnenuntergang zu sehen. Angeschlossen sind zwei externe Festplatten in Schwarz – eine liegt links, die andere rechts auf der Handballenauflage. Beide Laufwerke sind per USB-Kabel mit dem Laptop verbunden. Der Schreibtisch ist aufgeräumt, der Fokus liegt ganz auf dem Gerät und der Datensicherung. Die Szene vermittelt das Gefühl von Technikkompetenz, Fürsorge und Vertrauen – hier wird sichtbar an etwas Wichtigem gearbeitet, vermutlich an der Rettung persönlicher Erinnerungen wie Fotos oder Dokumente

Ich: „Was genau ist passiert?“

Kundin: „Ich war mit den Sachen bei einem Laden auf der Land­straße. Die mein­ten, die Plat­ten sind zu alt – das würde beim Kopieren alles zusam­men­brechen.“

Ich: „Hat man dort eine Diag­nose gemacht?“

Kundin: „Nicht wirk­lich. Der Verkäufer hat ein­fach eine Fest­plat­te an mein neues Mac­Book gesteckt – und die hat Geräusche gemacht.“

Ich: „Das ist bei mech­a­nis­chen Fest­plat­ten ganz nor­mal. Die enthal­ten rotierende Mag­netscheiben – meist mit 5400 Umdrehun­gen pro Minute. Solche Laufw­erke geben immer Geräusche von sich. Im Gegen­satz zu SSDs spe­ich­ern sie Dat­en auch physisch auf den Plat­ten – das macht sie zu robusten Archivme­di­en.“

Kundin: „Ich kenn mich da null aus. Hab dann dort eine neue externe Fest­plat­te gekauft – für 139,99 €.“

(Ich nehme meinen Lap­top zur Hand, starte bei jedem Laufw­erk eine Kurz­di­ag­nose.)

Ich: „Die neue LaC­ie-Fest­plat­te kön­nen Sie zurück­geben – voraus­ge­set­zt, Sie haben noch den Kassen­zettel.“

Kundin: „Ich weiß nicht. Der Verkäufer meinte auch, dass die alten Plat­ten voll sind. Ich will ein­fach nichts ver­lieren.“

Ich: „Ich hätte einen Vorschlag: Wir machen einen Zusatza­uf­trag – hier, Punkt 73 im Leis­tungskat­a­log: *Fest­plat­ten-Gesund­heitscheck*. Ich prüfe jede Plat­te einzeln, erstelle einen schriftlichen Zus­tand­bericht (laminiert) samt Empfehlun­gen – und wenn nötig, repariere ich auch das Dateisys­tem.“

(Sie wirkt kurz unsich­er und denkt nach.)

Ich: „Keine Sorge, ich will Ihnen nichts auf­schwatzen. Wenn Sie möcht­en, über­trage ich die Dateien ein­fach auf die neue Fest­plat­te. So, wie es für Sie passt.“

Kundin: „Ich ver­traue Ihnen jet­zt ein­fach mal.“

Ich: „Danke – freut mich sehr. Ich nehme alles mit, das dauert näm­lich länger. Ihre Geräte bekom­men Sie dann zum vere­in­barten Ter­min voll­ständig zurück.“

Screenshot eines Diagnoseprogramms zur Festplattenüberwachung. Angezeigt wird eine interne Festplatte vom Typ WDC WD3200BPVT-00HXZT1 mit einer Kapazität von 320 GB und einer Drehzahl von 5400 U/min, die per USB angeschlossen ist. Der Gesundheitsstatus ist mit einem großen blauen Button als „Good“ markiert, die Temperatur beträgt 21 °C. Im unteren Bereich sind S.M.A.R.T.-Attribute wie „Read Error Rate“, „Spin-Up Time“, „Power-On Hours“ und andere gelistet. Die Betriebszeit der Festplatte beträgt lediglich zwei Stunden, was auf eine neuwertige Nutzung hindeutet. Allgemeine Angaben: Modell: WDC WD3200BPVT-00HXZT1 (320 GB) Drehzahl: 5400 RPM – typisch für leise 2,5-Zoll-Notebookplatten Anschluss: USB über SATA-Controller Power-On Hours: 2 Stunden Power-On Count: 20 Einschaltvorgänge Temperatur: 21 °C – idealer Wert Die Festplatte ist in einem einwandfreien Zustand. Es liegen keine Anzeichen für defekte Sektoren, mechanische Probleme oder Alterung vor. Mit nur zwei Stunden Laufzeit ist sie praktisch ungenutzt. Die minimale Abweichung beim „Spin-Up Time“-Wert (Attribut 03) ist nicht kritisch, sondern liegt im Rahmen der typischen Toleranzen nach ersten Inbetriebnahmen. Diese Festplatte ist technisch vollkommen in Ordnung und kann problemlos weiterverwendet werden – z. B. als Backup-Medium oder für Archivdaten. Ein Wegwerfen wäre aus technischer Sicht völlig unbegründet

Das eine USB-Laufw­erk hat­te 61, das andere nur zwei Betrieb­sstun­den auf dem Buck­el. Bei ersterem war eine Reparatur des HFS+-Dateisystems zwin­gend erforder­lich. Ohne mein Zutun hätte die Kundin zwei qua­si neuw­er­tige Daten­träger entsorgt – dabei waren bei­de nur zu etwa einem Drit­tel befüllt.

Auch das alte Mac­Book Pro (Bau­jahr 2010) ließ sich wieder in Gang brin­gen: Eine neue SATA-SSD als Sys­tem­laufw­erk – und schon kon­nte das Gerät mit dem aktuell­st­möglichen macOS wieder durch­starten.

Heute nutzt der Sohn der Kundin das Gerät für die Schule (Libre­Of­fice) – und natür­lich zum Minecraft-Zock­en mit dem AT-Launch­er.

Kundin: „Wow, da hätte ich mir gar kein Mac­Book mit M2-Chip kaufen müssen.“

Sohn: „🕹️😄.“

Ich: „Naja … ein Mac­Book ist eben auch ein Lifestyle-Pro­dukt. Und wenn man in bes­timmten Kreisen unter­wegs ist, möchte man ja nicht abfall­en.“

(Die Kundin ver­sucht mir zu fol­gen – ein leicht amüsiertes Stirn­run­zeln.)

Sohn: „🧑‍💻 Mama cool, jet­zt hab ich mein eigenes Minecraft!“

Ich: „Und Sie haben Ihrem Sohn ein richtig schönes Geschenk gemacht.“

Ein silbernes MacBook Pro aus dem Jahr 2010 steht geöffnet auf einem weißen Tisch. Auf dem Bildschirm läuft das Betriebssystem macOS Sierra 10.12.6 mit dem ikonischen Bergpanorama in warmen Rottönen. Die Tastatur ist klassisch schwarz-silbern – ein typisches Merkmal älterer Apple-Modelle. Direkt unter dem Trackpad klebt ein großer, roter Tintenfisch-Aufkleber mit dem Namen Tinti, der auf eine humorvolle und persönliche Note hinweist. Der Sticker macht deutlich, dass das MacBook der Ärztin Dr. med. univ. Astrid Bukal gehört. Links neben dem Gerät ist eine schwarze externe USB-Festplatte angeschlossen – vermutlich zur Datensicherung. Der verschwommene Hintergrund lässt auf eine helle, moderne Umgebung schließen – das Foto wurde in einem Raum der Pädagogischen Hochschule Linz aufgenommen, was auf den Bildungsbezug und den professionellen Einsatz des Notebooks hindeutet. Bildrechte: Veronika Helga Vetter

Fazit

Dem Verkäufer von der Land­straße mache ich keinen Vor­wurf – er muss Umsatz machen, so läuft das Geschäft. Die Kundin hat dage­gen fast alles richtig gemacht: Trotz Verun­sicherung hat sie sich eine zweite Mei­n­ung einge­holt und mir durchge­hend ver­traut – selb­st als es beim alten Mac­Book um einen zusät­zlichen Reparat­u­rauf­trag ging. Der Aufwand war nicht ohne: Die Ret­tung der Baby­fo­tos hat Fin­ger­spitzenge­fühl, Know-how und Geduld gefordert. Am Ende lief alles rund – das Kind hat jet­zt ein funk­tions­fähiges Gerät zum Ler­nen und Zock­en, und die Dat­en sind sich­er. So soll’s sein.